Frauenärztliche Untersuchung

Zuerst das Gespräch

Zuerst einmal wirst du (manchmal) im Wartezimmer etwas warten müssen, bis du an die Reihe kommst. Oft wird dir zuerst der Blutdruck gemessen, das Gewicht bestimmt und vielleicht der Urin untersucht. Dann wirst du von der Ärztin begrüsst werden und ins Besprechungszimmer geführt. Jetzt hast du die Möglichkeit, deine Fragen zu stellen oder deine Beschwerden zu beschreiben. Es ist wichtig, dass du sagst, dass es für dich die erste Untersuchung beim Frauenarzt ist. Die Ärztin wird viele Fragen über deine Gesundheit und die Gesundheit deiner Eltern und Geschwister stellen; über deine Menstruation, über Beschwerden, ob du schon Geschlechtsverkehr gehabt hast und wie du verhütest.

Die Untersuchung

Danach folgt die frauenärztliche Untersuchung. Dafür musst du dich ausziehen. Das ist zuerst sehr ungewohnt für dich. Aber für die Frauenärztin ist das ganz normal, es ist ihr Beruf, die Mädchen und Frauen nackt zu sehen. Oft wird zuerst die Brust untersucht. Die Ärztin achtet dabei darauf, ob die Brust normal entwickelt ist, auf die Haut und die Lymphknoten. Je nach deinem Alter und Beschwerden wird sie dir zeigen, wie du selbst deine Brust untersuchen kannst.

Dann wirst du dich auf den gynäkologischen Stuhl setzen. Dieser Stuhl sieht nicht sehr einladend aus, aber er ist so eingerichtet, dass die Ärztin dich gut untersuchen kann und mit einem speziellen Licht und Mikroskop alles sehen kann, was kontrolliert werden soll.

Du wirst also auf dem Stuhl Platz nehmen und weit nach vorne rutschen, die Beine in die Beinstützen stellen und versuchen, dich möglichst zu entspannen. Zuerst wird die Ärztin die äusseren Geschlechtsorgane kontrollieren, die äusseren und inneren Schamlippen, die Scheidenöffnung, das Jungfernhäutchen und die Öffnung der Harnröhre. Mit einem speziellen schmalen Instrument, dem Scheidenspiegel, kann die Ärztin die Scheide etwas spreizen. Sie wählt das Instrument je nach dem, ob du schon Verkehr gehabt hast oder nicht.

Das Spreizen der Scheide tut nicht weh. Nun kann die Ärztin den Muttermund sehen und, falls nötig, einen Abstrich für Bakterien oder auch den sogenannten „Krebsabstrich“ machen: Mit einem Wattetupfer oder kleinen Bürstchen streicht die Ärztin über den Muttermund (unterster Teil der Gebärmutter) und schickt diesen Abstrich in ein Speziallabor zur Untersuchung. Etwas Scheidensekret (Ausfluss) wird mit einem Wattetupfer auf einen Objektträger gegeben und direkt unter dem Mikroskop untersucht. Damit kann z.B. ein Scheidenpilz erkannt werden. Wenn du aber Befürchtungen hast, dich mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt zu haben, musst du das der Ärztin unbedingt mitteilen, damit sie die nötigen speziellen Abstriche nehmen kann. Nach dieser Untersuchung wird die Ärztin vorsichtig mit der Hand deine Gebärmutter und die Eierstöcke abtasten, um ihre Grösse, Beweglichkeit und allfällige Schmerzhaftigkeit zu prüfen. Auch diese Untersuchung sollte schmerzlos sein, sonst ist es ein Hinweis für eine Entzündung.
Damit ist die Untersuchung bereits abgeschlossen, du kannst dich wieder ankleiden und die Ärztin wird dir das Untersuchungsresultat mitteilen.

Wenn du dich für eine frauenärztliche Untersuchung anmelden willst, dann suche dir am besten eine Frauenärztin/Frauenarzt in deiner Gegend. Du kannst deine Mutter oder deine Freundinnen fragen, zum wem sie gehen, oder Du suchst Dir eine Adresse aus dem Internet.